Deshalb solltest du messen, wie erfolgreich dein Marketing ist
Wenn du dein Marketing selbst in die Hand nimmst, investierst du Zeit und oft auch Geld. Umso wichtiger ist es, genau zu wissen, ob sich diese Investition überhaupt lohnt. Wer den Marketingerfolg nicht misst, tappt im Dunkeln. Du weißt dann nicht, welche Maßnahmen tatsächlich neue Kund:innen bringen, welche Kanäle gut funktionieren und wo du vielleicht nur Energie verschwendest. Statt dich auf dein Bauchgefühl zu verlassen, solltest du konkrete Zahlen und klare Auswertungen heranziehen – sogenannte Marketing-Kennzahlen (KPIs), die dir zeigen, ob deine Strategie wirkt.
Das Messen deines Marketingerfolgs hilft dir, gezielt zu entscheiden, was du beibehältst, optimierst oder komplett streichst. Du kannst das Budget für dein Marketing und deine Zeit effizienter einsetzen – gerade für Selbstständige, Freiberufler:innen und kleine Unternehmen ein echter Gamechanger. Und das Beste: Das Ganze ist weder kompliziert noch brauchst du dafür teure Tools oder Dienstleistungen.
Zahlen sind die beste Beratung: KPIs im Digital-Marketing messen
Wie also lässt sich Marketingerfolg messen? Anhand von KPIs (Key Performance Indicators, wichtige Leistungskennzahlen): messbare Werte, mit denen du den Erfolg deiner Marketingaktivitäten beurteilst. Sie zeigen dir schwarz auf weiß, ob du mit deinem Marketing auf dem richtigen Weg bist. Gerade im Digital-Marketing kannst du viele KPIs ganz einfach nachvollziehen, zum Beispiel:
Website-Traffic: zeigt dir, wie viele Menschen deine Website besuchen – und woher sie kommen. Für dich besonders wichtig, wenn du zum Beispiel über eine Unternehmens- oder Freelancer-Website neue Aufträge generieren möchtest.
SEO-Rankings: halten fest, wie gut deine Website unter bestimmten Suchbegriffen bei Google und Co. gefunden wird. Höhere Rankings bedeuten: mehr Sichtbarkeit, mehr potenzielle Besucher:innen.
Verweildauer: zeigt dir, wie lange Besucher:innen durchschnittlich auf deiner Website bleiben – je länger, desto interessierter sind sie meist an deinen Inhalten.
Absprungrate: gibt an, wie viele Personen deine Website direkt wieder verlassen, ohne mit ihr zu interagieren.
Reichweite: misst, wie viele Menschen deine Social Media-Posts gesehen haben, also wie sichtbar du mit deinen Inhalten bist. Gerade im Social-Media Marketing für kleine Unternehmen ist das ein guter Indikator.
Engagement-Rate: erfasst, wie oft Nutzer:innen mit deinen Inhalten interagieren (liken, kommentieren und so weiter). Eine hohe Engagement-Rate zeigt: Dein Content kommt an.
Follower-Wachstum: besonders spannend für alle, die eine Community aufbauen wollen. Hier zählt: Wächst deine Reichweite stetig? Sprichst du neue Menschen an?
Click-Through-Rate (CTR): zeigt dir, wie viel Prozent der Menschen, die deinen Beitrag oder deine Anzeige gesehen haben, auch wirklich auf den Link geklickt haben. Eine wichtige Kennzahl für Beiträge mit Handlungsaufforderung wie „Hier klicken für mehr“.
Impressionen: Wie oft wurde ein Beitrag, eine Anzeige oder eine Seite Nutzer:innen angezeigt – unabhängig davon, ob sie damit interagiert haben oder nicht.
Conversion-Rate: spiegelt wider, wie viele User:innen tatsächlich aktiv werden – also eine gewünschte Handlung ausführen, zum Beispiel einen Termin buchen, ein Formular ausfüllen oder etwas kaufen. Diese sogenannte Conversion ist ein klarer Hinweis auf erfolgreichen Marketingeinsatz.
Anzahl generierter Anfragen: Wie viele konkrete Anfragen (und Kund:innen) gewinnst du durch dein Marketing? Diese Kennzahl ist ebenso greifbar wie wichtig.
Kosten pro Lead (CPL): zeigt, wie viel dich ein neuer Kontakt kostet. Ein zentraler Wert, um dein Werbebudget sinnvoll zu steuern.
Die richtigen Kennzahlen für dein Business definieren
Nicht jeder KPI ist jedoch für jedes Business sinnvoll. Tracke nur Zahlen, die zu deinen Marketingzielen passen. Welche KPIs für dich relevant sind, hängt immer davon ab, was du mit deinem Marketing erreichen möchtest. Mögliche Ziele können sein:
Du möchtest mehr Sichtbarkeit für dein Business aufbauen.
Du willst gezielt neue Anfragen oder Buchungen über deine Website generieren.
Du möchtest eine Community aufbauen oder mehr Follower:innen an dich binden.
Du möchtest neue Kund:innen gewinnen, die wirklich zu deinem Angebot passen.
Sobald du deine Ziele klar benennen kannst, lassen sich daraus passende KPIs ableiten. Wenn du mehr Sichtbarkeit aufbauen möchtest, sind beispielsweise Reichweite, Follower-Wachstum oder SEO-Rankings entscheidende Kennzahlen. Wenn du neue Anfragen generieren willst, solltest du dagegen die Conversion-Rate oder die Click-Through-Rate im Blick behalten. Konzentriere dich auf wenige, wirklich aussagekräftige KPIs, die dein Ziel widerspiegeln, und prüfe diese regelmäßig.
Messgrundlagen und Funktion verschiedener Marketingkanäle
Um das zu tun, brauchst du keine teuren Tools oder ein Marketingteam im Hintergrund – aber du brauchst einen klaren Überblick über die verschiedenen Marketingkanäle, die du nutzt. Denn jeder Kanal hat eine bestimmte Aufgabe und erfordert andere Messungen.
Website: deine Unternehmenszentrale im WWW
Wichtige KPIs:
Website-Traffic
Verweildauer und Absprungrate
Conversion-Rate
SEO-Rankings
Wie du misst:
Nutze Tools wie Google Analytics (für Website-Traffic und Nutzerverhalten) und die Google Search Console (für SEO-Rankings) für deine Website-Analyse. Beide Tools sind kostenlos, liefern dir wertvolle Daten – auch ohne Vorkenntnisse – und lassen sich auch für kleine Unternehmen einfach nutzen.
Soziale Medien: essenziell für Social-Media-Marketing
Wichtige KPIs:
Reichweite und Impressionen
Engagement-Rate
Follower-Wachstum
Click-Through-Rate
Wie du misst:
Die meisten Plattformen bieten dir direkt im Profilbereich Einblicke in Statistiken. Zusätzlich kannst du mit Tools wie Meta Business Suite (für Facebook und Instagram) oder LinkedIn Analytics deine Performance genauer analysieren.

© Meta Platforms, Inc
Mit den Insights in der Meta Business Suite kannst du die Performance deiner Inhalte an einem einzigen Ort sehen, wichtige Entwicklungen beobachten und mehr über deine Zielgruppe und Kund:innen erfahren.
Bezahlte Werbung: Mittel zur gezielten Offensive
Wichtige KPIs:
Klicks und Impressionen
Click-Through-Rate
Kosten pro Lead (oder Klick)
Wie du misst:
Jede Werbeplattform stellt dir detaillierte Berichte zur Verfügung. Dort kannst du exakt sehen, wie viel du ausgibst, wer deine Anzeige sieht und ob aus Klicks Anfragen entstehen.
Setzt du dein Budget wirklich an der richtigen Stelle ein?
Ob du dein Budget sinnvoll einsetzt, erkennst du vor allem daran, wie gut die eingesetzten Maßnahmen auf deine Ziele einzahlen. Ein einfacher, aber sehr wirkungsvoller Weg, das zu überprüfen, ist der Vergleich von Kosten und Nutzen. Du kannst dir ganz konkret anschauen: Wie viel habe ich für eine bestimmte Maßnahme ausgegeben – und was ist dabei herausgekommen? 100 Euro in eine Anzeige zu investieren und dadurch drei Kund:innen zu gewinnen heißt, mit wenig Einsatz einen echten Mehrwert zu erzielen. Steckst du hingegen regelmäßig Zeit und Geld in Social-Media-Posts, aber bekommst nie Reaktionen, Klicks oder Anfragen, solltest du deine Strategie hinterfragen.
Bedenke dabei: Budget richtig einsetzen bedeutet nicht, einfach nur Geld zu sparen. Es bedeutet, dein Geld bewusst dort einzusetzen, wo es am meisten bewirkt – und das hängt ganz davon ab, was du erreichen möchtest. Wenn du zum Beispiel Dienstleistungen im Bereich Health, Fitness oder Beauty anbietest und dir einen Kundenstamm in deiner Gegend aufbauen möchtest, können Facebook Ads für lokale Unternehmen effektiver sein als eine überregionale Kampagne. Wenn du als Coach oder Therapeut:in vor allem langfristige Kundenbeziehungen und eine Community aufbauen willst, kann gezieltes Social-Media-Marketing mehr bringen als klassische Werbemaßnahmen.
4 typische Fehlinterpretationen von KPIs und wie du es besser machst
Damit du Fehler wie falsch eingesetztes Budget erkennen und vermeiden kannst, kommt es allerdings nicht auf die KPIs selbst, sondern auch ihre Interpretation an. Typische Fehlinterpretationen bei KPIs entstehen oft dann, wenn Zahlen ohne den richtigen Kontext bewertet werden. Hier sind einige der häufigsten Irrtümer.
„Viele Leute haben meinen Post gesehen. Das muss gut sein.“
Die Reichweite zeigt lediglich, wie viele Menschen deinen Beitrag potenziell gesehen haben – nicht, ob sie ihn aktiv wahrgenommen, interessant gefunden oder darauf reagiert haben.
Tipp: Beurteile den Erfolg deines Posts anhand von Interaktionen wie Likes und Kommentaren, von Klicks auf Links oder über die Conversion Rate.
„Ich habe viele Follower. Mein Social-Media-Marketing funktioniert.“
Eine hohe Followerzahl sagt nichts darüber aus, ob deine Inhalte zu echten Kund:innen führen. Viele Accounts haben Tausende Follower:innen, aber kaum echte Interaktionen oder Umsatz.
Tipp: Achte auf die Qualität deiner Community. Eine kleine, aber engagierte Zielgruppe ist meist wertvoller als eine große, passive.
„Meine Website hat viele Besucher, also ist alles in Ordnung.“
Zwar ist hoher Website-Traffic grundsätzlich positiv. Aber nur dann, wenn Besucher:innen auch länger bleiben, sich Inhalte anschauen und aktiv werden.
Tipp: Schau lieber auf Verweildauer, Absprungrate und vor allem auf die Conversion Rate. Es bringt dir wenig, wenn viele Menschen auf deiner Website landen, aber niemand dich kontaktiert.
„Meine Werbeanzeige wurde tausendfach ausgespielt. Sie war also erfolgreich.“
Die Anzahl an Impressionen (also wie oft etwas angezeigt wurde) klingt nach Reichweite, ist aber nicht dasselbe. Reichweite zählt eindeutige Nutzer:innen, Impressionen zählen jede einzelne Anzeige.
Tipp: Bewerte den Erfolg deiner Kampagne über „handfestere“ KPIs wie Click-Through-Rate, Kosten pro Lead und Anzahl der daraus entstandenen Anfragen oder Kund:innen.
So gehst du vor, wenn deine Zahlen nicht den Erwartungen entsprechen
Gerade wenn du neu im Marketing bist, können die ersten Erfolgsmessungen enttäuschend sein. Entsprechen deine Zahlen nicht den Erwartungen, sieh es als Chance und probiere diese Tipps aus:
1. Hinterfrage deine Ziele und passe sie gegebenenfalls an!
Vielleicht hast du dir zu hohe oder unklare Ziele gesetzt. Sind deine Erwartungen realistisch? Manchmal braucht es einfach etwas Zeit, bis sich erste Erfolge zeigen.
2. Schau dir an, ob du überhaupt die richtigen KPIs misst!
Nicht jede Zahl sagt etwas über deinen tatsächlichen Erfolg aus. Überprüfe, ob deine KPIs wirklich zu deinem Vorhaben passen, und wechsle sie gegebenenfalls.
3. Analysiere, was nicht funktioniert und warum!
Nimm dir gezielt einen Kanal oder eine Maßnahme vor und finde heraus, woran der ausbleibende Erfolg liegen könnte. Oft stecken kleine Details hinter großen Problemen.
4. Optimiere Schritt für Schritt, statt alles auf einmal zu ändern!
Ändere nie alles gleichzeitig, sonst weißt du später nicht, was die Verbesserung gebracht hat. Teste stattdessen einzelne Anpassungen.
5. Hol dir Feedback direkt von deiner Zielgruppe!
Frage aktiv nach: per Instagram-Umfrage, kurzer Mail oder im persönlichen Gespräch. So bekommst du ehrliche und wertvolle Hinweise.
6. Hole dir gezielte Unterstützung!
Wenn du das Gefühl hast, trotz aller Bemühungen nicht weiterzukommen, ist das kein Grund, aufzugeben. Nutze Marketingberatung und lass dir von Profis zeigen, wie du deine Zahlen gezielt verbessern kannst.
Fazit: Erfolg messen als Basis für effektives Marketing
Wenn du dein Marketing strategisch steuern möchtest, brauchst du mehr als nur ein gutes Bauchgefühl. Du brauchst klare Ziele und die passenden Kennzahlen, um zu erkennen, ob du auf dem richtigen Weg bist. Um deine Marketingerfolge messbar zu machen, musst du kein Zahlenprofi sein. Schon mit wenigen, gut gewählten KPIs bekommst du wertvolle Einblicke, wo sich dein Einsatz lohnt und wo du besser nachjustierst.
Entscheidend ist, dass du dir bewusst machst, was du erreichen willst, deine Maßnahmen gezielt danach ausrichtest und regelmäßig prüfst, ob sie dich deinem Ziel näherbringen. Dabei kann dir auch eine professionelle Marketingberatung helfen, bei der Expert:innen gemeinsam mit dir herausfinden, welche Maßnahmen für dein Business sinnvoll sind und wie du sie umsetzt. So kannst du dir sicher sein, dass dein Marketing funktioniert – und ein messbarer Erfolg wird.